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Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Buch „Warum Alpakas?“, in unserem Blog, unseren FAQ oder im Einsteiger-Seminar
Alpakas sind Schwielensohler und haben vorne an jedem Zeh jeweils einen Nagel, welche permanent nachwachsen. Dies ist in den Anden von Vorteil, da sie auf harten Böden und steinigen Untergründen gut vorankommen, ohne dass die Nägel auf Dauer abgenutzt werden. Auf unseren weichen Böden nutzen sich diese allerdings (meist) kaum ab und müssen deshalb geschnitten werden. Folgendes sollten Sie dazu wissen:
Die Zähne zu kürzen sollte man als Anfänger unbedingt einem Profi oder seinem Tierarzt überlassen, denn es gibt eine Menge zu beachten. Viele Scherer bieten diesen Service für kleines Geld auch zusätzlich an. Beim Schneiden der Zähne muss nicht nur die Länge gekürzt, sondern auch die Wuchsrichtung gesteuert werden. Die Schneidezähne sollten auf die obere Kauplatte gelangen, um Gras zu kürzen. Obwohl die Indios über Jahrtausende einen Draht zum Kürzen der Zähne genutzt haben, empfehlen wir heute eher einen Dremel mit Diamantscheibe zu nutzen. Somit kann genauer, schneller und verletzungsärmer gearbeitet werden. Was auf keinen Fall praktiziert werden sollte (obwohl einige Tierärzte dies noch tun) ist das Abbrechen der Zähne mit einer Zange. Dies ist für die Tiere extrem schmerzhaft und führt zu scharfen Schnittkanten.
Doch warum ist das Schneiden der Zähne überhaupt notwendig?
Die Antwort liegt auch hier in unseren Geographischen Gegebenheiten: Die krautigen Pflanzen in den Anden weisen eine deutlich härtere Struktur auf, welche länger und stärker gekaut werden muss. Da unser Gras und Heu deutlich weicher als diese Pflanzen ist, nutzen sich die Zähne unserer Alpakas nicht ausreichend ab, sodass wir nachhelfen müssen. Dies ist aber stark abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. Je mehr abgebissen wird, desto mehr nutzen sich die Zähne ab.
Folgende Fakten zu den Zähnen von Alpakas sollte man wissen:
Da Alpakas schon seit tausenden von Jahren für ihre Faser gezüchtet wurden und keine Wildtiere sind, müssen sie einmal jährlich (Suris und Huacayas) geschoren werden, da sie in unseren Breiten sonst überhitzen. Auch in den Anden werden sie regelmäßig geschoren, da sie sonst nicht überlebendsfähig sind.
Die Schur selbst durchzuführen ist nach einer gründlichen Einweisung kein Problem. Wir bieten dazu unser Scher-Seminar an, um jeden einzelnen Schritt zu lernen. Natürlich gibt es dabei unterschiedliche Vorgehensweisen. Allen sollte gemeinsam sein, dass das Wohl der Tiere im Vordergrund steht. Sie können:
Sollte der Scherer noch nicht da sein, die Temperaturen aber schon auf über 30°C steigen, so können auch im Stehen Teilschuren durchgeführt werden. Dazu schert man einfach Teile des Rückens oder an der Seite des Bauches ab, sodass die Tiere die Wärme ausgleichen können. Besonders kräftig bewollte, alte, schwangere oder dunkle Tiere profitieren sehr davon. Alternativ können die Tiere auch über die heißen Tage hinweg geduscht werden. Viele Alpakas lieben es im Wasser zu spielen.
Wir scheren zusätzlich im Sommer die Spitzen der Fasern bei den Fohlen. Dies wird allerdings nicht auf einem Tisch oder auf dem Boden durchgeführt sondern in wenigen Minuten im Stehen. Dabei werden nur die Spitzen der ersten Fohlen-Faser abgeschoren, da diese besonders stark verkleben können. Tut man dies nicht, kann einerseits die Faser in der ersten Schur sehr stark verdreckt sein, andererseits führt dies auch zu hygienischen Problemen.
Die Behandlung von Erkrankungen sollten und müssen wir unbedingt unseren Tierärzten überlassen. Nur diesen ist es erlaubt Medikamente einzugeben oder medizinische Maßnahmen durchzuführen. Natürlich gibt es noch deutlich mehr Erkrankungen, die unsere Alpakas befallen können. Darauf gehen wir ausführlich in unserem Buch “Warum Alpakas?” ein.
Trotzdem sollten wir als Alpaka-Halter über einige Erkrankungen bescheid wissen und darauf vorbereitet sein. Dies hilft bei der Erkennung und weiteren Behandlung, besonders wenn der Tierarzt noch nicht zur Stelle ist.
1. Behandlung von Wurmerkrankungen
Alle Alpakas und sogar auch wir Menschen haben immer mal wieder Würmer. Das ist völlig normal. Natürlich können die Tiere auch ohne Probleme mit diesen klar kommen, denn die Überlebenszeit im Körper beträgt oft nur einige Wochen. Trotzdem können sie zu Problemen für Mensch und Tier führen, wenn andere Krankheiten, Störungen oder das Alter hinzukommen. Wurmerkrankungen kann folgendermaßen vorgebeugt werden:
Arten von Würmern und Parasiten bei Neuweltkameliden
Hat das Alpaka tatsächlich einen starken Wurmbefall, sollte unbedingt eine Wurmkur gegeben werden. Sprechen Sie dazu unbedingt den Tierarzt an, um das passende Mittel zu verwenden. Als Faustregel kann man sich merken, dass ca. alle 6-12 Monate eine Entwurmung stattfinden sollte. Dies hängt aber stark von den Haltungsbedingungen vor Ort ab (Platzangebot, Gruppengröße, anderen Tierarten in der Umgebung)
2. Impfungen
Wie fast alle anderen Wiederkäuer können auch Alpakas Tetanus (=Wundstarrkrampf) bekommen und darunter unter schlimmstem Leiden zu Grunde gehen. Da der Auslöser der extrem gefährlichen Erkrankung überall in unseren Böden zu finden ist und über kleinste Wunden in den Körper eindringen kann, ist eine Impfung unerlässlich.
Es befinden sich aber noch weitere gefährliche Keime in der Umgebung und sogar im Darm unserer Alpakas, vor allem weitere Clostridien, was das Impfen so wichtig macht.
Beide Impfstoffe wurden nicht für Alpakas entwickelt und müssen zur Anwendung vom Tierarzt “umgewidtmet” werden, damit sie gegeben werden können. Sprechen Sie dazu Ihren Tierarzt an!
Üblicherweise erfolgt die Erstimpfung bei Fohlen, sobald der mit der Biestmilch bzw. dem Kolostrum von der (hoffentlich gut durchgeimpften) Mutter mitgegebenen Schutz nachlässt (ca. 3-4 Monate nach der Geburt). Die Auffrischung sollte sechs bis acht Wochen nach der ersten Impfung stattfinden. Anschließend ist die Abschlussimpfung nach einem weiteren Jahr erforderlich und die weiteren Impfungen sollten jährlich erfolgen.
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